Diese Bilder wurden mit Hilfe meines neuesten selbstgebauten Teleconverters aufgenommen, womit ich eine effektive Brennweite von über 2100mm erzielen konnte.

Ausrüstung: Stativ Manfrotto 055CB mit Kaiser 6011 Kugelkopf, Beroflex 1:8/500mm mit 1:2,8/24mm als 20x Teleconverter vor der Olympus C-2000 Digitalkamera in max. Teleposition (entspricht 2180mm Brennweite!).
Kameraeinstellung: vorwiegend "S"-Modus, Qualität: SHQ-JPEG (1600x1200) , IR Fernbedienung zur berührungslosen Auslösung der Kamera gegen Verwackeln durch Stativschwingungen.

Die Bilder sind Ausschnitte um den schwarzen Rand etwas zu verkleinern. Sie sind um 180° gedreht, um die Drehung durch den Converter wieder auszugleichen, ansonsten unbearbeitet.
Hier auf der Vorschauseite haben die Bilder 1/6 der Originalgröße, beim draufklicken kommt die Ansicht mit 50%, bei einem weitren Klick wird schliesslich das jeweilige Bild in Originalgröße angezeigt.

Eine kleine Pleiten, Pech & Pannen-Story zu den Bedingungen unter denen die Bilder entstanden:

Bei mir wars gestern abend (9.1.) noch leicht stressig, weil ich diesen Umbau auf 500mm/24mm bis dahin wegen Schlechtwetter nur mit den Bäumen in Nachbars Garten testen konnte und nun feststellen musste, dass sich das ganze nicht bis unendlich focussieren lässt. :-( Zum Glueck konnte ich in das Plastikrohr das die beiden Objektive verbindet schnell 3 neue Löcher bohren und das Problem so schnell beheben.

Anfangs, so gegen 18:30 war es wunderbar klar. Als das Spektakel dann anfing, wurde es leider etwas neblig und das Bild auf dem Monitor der Kamera wurde immer und immer dunkler und verwaschener obwohl der Nebel wirklich nur sehr dünn war. Habe schon an Geister geglaubt und alle Einstellungen der Kamera geprüft, bis ich dann mal zufällig einen Blick auf die Frontlinse des Tele geworfen habe: eine dicke Eisschicht drauf :-o
Erst habe ich mit dem Lenspen verucht das wegzuwischen, aber es war aussichtslos, ich hatte alle 30s eine neue Eisschicht auf der Frontlinse. :-( Hab dann alle meine guten "wie reinigt man eine Objektivlinse richtig "-Vorsätze beiseite geworfen und alle paar Minuten ein neues Papiertaschentuch rausgezogen und abgewischt um schnell ein paar brauchbare Fotos machen zu können. (Schlieren auf der Frontlinse wirken sich ja zum Glück kaum auf das Ergebnis aus ;-) )

Später dann ist mir die Digitalkamera abgestuerzt (elektronisch, nicht mechanisch! :-) ), hab dann gleich die Akkus raus und sie ins Warme zum trocknen gelegt. ..Deswegen existiert auch nicht die ganze Mofi von Anfang bis Ende in digitaler Form! Dann kam die (fast) mechanische Spiegelreflex mit dem Diafilm dran (man hat ja zum Glück Ausweichmöglichkeiten ;-) ). Dummerweise ist aber für solche Aufnahmen der Belichtungsmesser der Kamera völlig unbrauchbar, und auch die bekannten Regeln für die korrekte Belichtung des Mondes waren in diesem besondern Fall nicht sinnvoll anwendbar, so dass ich einfach von 2s bis 1/125s alle Zeiten mal durchprobiert habe - ein paar brauchbare Aufnahmen werden hoffentlich schon dabei sein. Als dann auch noch die Linsen im Inneren des Tele (das 500er kam sowohl als "normales" Tele an der SLR als auch als vorderer Teil des Teleconverters für die Digfitale zum Einsatz) beschlugen, wars auch damit vorbei und ich hab erstmal des Objektiv zerlegt und es zum "abtauen" auf die Heizung gelegt - und mich bei der Gelegenheit auch wieder ein bisschen aufgewärmt. ;-)

Gerade als der Mond dann wieder aus dem Schatten trat war ich (und die Ausrüstung) wieder soweit und hab weitere Dias geschossen. Da das gut durchwaermte Tele sich dann laengere Zeit als wieder recht Eis-resistent erwies hab ich dann auch wieder die Digitalkamera geholt und auch mit der nochmal einige Fotos gemacht, da war das spektakulärste aber dann schon vorbei.
Als ich dann nochmal Jupiter+Saturn knipsen wollte (es war wieder klar) war von den beiden schon wieder fast nix mehr zu sehen, die Linse war schon wieder zu :-/
Nachdem (auch) ich dann auch ziemlich durchgefroren war hab ichs aufgegeben :-) ...naja immerhin 200 digitale Bilder und ein Diafilm sind es geworden.

Trotz dieser widrigen Umstände sind doch einige recht gute Bilder entstanden, von der Auflösung her - dank des "neuen" Teleconverters - die "größten" die ich bisher gemacht habe.

Die nächste totale Mondfinsternis die von Deutschland aus zu sehen ist findet im November 2003 statt.

* Bilder bitte anklicken, um sie zu vergrößern! *
Vollmond vor Beginn der Mondfinsternis:

Zeit:18:50 Belichtungszeit: 1/320 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: -0,3	Zeit: 19:00 Belichtungszeit: 1/160 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: -1,0
Beginn der totalen Mondfinsternis, Eintritt in den Kernschatten:

Zeit: 19:39 Belichtungszeit: 1/200 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: -1,3	Zeit: 19:41 Belichtungszeit: 1/100 Blende: 2,8 ISO: 109 Korrektur: 0,0

Zeit: 19:48 Belichtungszeit: 1/125 Blende: 2,8 ISO: 400 Korrektur: -0,7	Zeit: 19:50 Belichtungszeit: 1/40 Blende: 2,8 ISO: 400 Korrektur: 0,0

Zeit: 19:47 Belichtungszeit: 1/20 Blende: 2,8 ISO: 400 Korrektur: -0,7 Digitalzoom x 2,5
Ende der totalen Mondfinsternis, Austritt aus dem Kernschatten:

Zeit: 22:07 Belichtungszeit: 1/60 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: 0,0	Zeit: 22:08 Belichtungszeit: 1/10 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: 0,0

Zeit: 22:09 Belichtungszeit: 1/2s Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: 0,0	Zeit: 22:12 Belichtungszeit: 1s Blende: 2,8 ISO: 400 Korrektur: 0,0

Zeit: 22:14 Belichtungszeit: 1/10 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: 0,0	Zeit: 22:22 Belichtungszeit: 1/20 Blende: 2,8 ISO: 100 Korrektur: 0,0

(c)

, 11.01.2001, URL: http://www.emling.de

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