Panoramakopf -
Selbstgebaut!
Abb. 1 Hier ist die komplette Anordnung auf dem 3D-Neigekopf des Stativs montiert. Es ist deutlich zu erkennen, dass das Objektiv genau über dem Drehpunkt des Stativs liegt. (Diese Aufname entstand vor dem Spiegel!)
Das transparente Teil in der Mitte ist eine Libelle (runde Wasserwaage) damit der Kopf exakt waggerecht ausgerichtet werden kann - damit der Horizont nicht "kippt".
Die Olympus C-20x0 bietet in Kombination mit Olympus-Panoramakarten eine spezielle Panoramafunktion, die es erlaubt mit der Camedia-Master-Software mit wenigen klicks gute Panoramabilder zu erstellen.
Aber auch ohne diese spzezielle Funktion dieser Karten und mit anderen Panorama-Tools lassen sich hervorragende Panoramabilder erstellen.
Damit die Software die einzelnen Bilder gut (besser: nahtlos) zusammenfügen kann, müssen einige Kriterien erfüllt werden:
- Die Bilder müssen einen ausreichend großen Überlappbereich besitzen, damit die Software diese erkennen und zusammenrechnen kann.
- Die Belichtung der Aufnahmen sollte möglichst bei allen Aufnahmen gleich sein, um Helligkeitsunterschiede zu vermeiden.
Bei der Kamera-internen Panoramafunktion ist dies kein Problem, da hier fuer alle Aufnahmen die Einstellung der ersten Aufnahme verwendet wird. Ansonsten sollte man durch manuelles eingreifen versuchen gleiche Belichtungswerte zu erzielen.
Ansonsten muss die Software die Helligkeitsunterschiede ausgleichen, was nicht immer perfekt gelingt.- Die Kamera sollte bei den Aufnahmen um den sog. nodal point (Neutralpunkt, Knotenpunkt) gedreht werden, um Verzerrungen in der perspektivischen Darstellung zu vermeiden, was das verknüpfen der Bilder andernfalls sehr schwierig oder unmöglich macht.
Um den letzten Punkt geht es nun bei dieser Bauanleitung:
Das Stativgewinde der C-20x0 liegt aus konstruktiven Gründen leider nicht an diesem nodal point, ja nichteinmal unter der optischen Achse, so dass besonders Panoramaaufnahmen die sowohl nahe als auch ferne Objekte aufweisen (z.B. in Räumen) nicht perfekt werden können.Daher habe ich mir aus einer Aluleiste eine Schiene gebaut die es ermöglicht, die Kamera auf dem Stativ immer genau um den nodal point zu drehen.
Bei www.digitalkamera.de sind inzwischen für viele Kameras die Werte des nodal points verfügbar, so dass man sich das Ausprobieren sparen kann. Falls der Wert für eine Kamera dort nicht verfügbar ist, so kann man ihn aber anhand der dort beschriebenen Vorgehensweise selbst ermitteln.
Wichtig: Der nodal point ändert sich mit der Brennweite und kann je nach Objektivkonstruktion woanders liegen!
Bei der Olympus C-20x0 liegt der nodal point 24mm (Tele) bzw. 39mm (Weitwinkel) vor dem Stativgewinde, natürlich genau mittig unter dem Objektiv.
Da die neueren Kameramodelle (C30x0) ein anderes Objketiv eingebaut haben, dürften dafür andere Werte gelten!Für die meisten Panormaaufnahmen kommt eigentlich nur die Weitwinkelstellung des Objektivs in Frage, da die Kameraeigene Pano-Funktion max. 10 Einzelaufnahmen zuläßt, sonst schafft man keine 360°. Für "kleinere" Panoramas kann man freilich auch die Telestellung verwenden, dann muss man halt die Schiene entsprechend anpassen oder gleich 2 Gewinde vorsehen.
Zum Aufbau:
Ich habe mir im Baumarkt eine eloxierte Aluleiste 3x30mm, 1m lang für etwa DM 8,- besorgt und diese entsprechend zugesägt und gebogen. Man darf aber nicht in einem zu engen Radius biegen, sonst bricht das relativ spröde Alu!
Die Bilder im Folgenden sagen eigentlich schon alles und es bedarf nicht mehr vieler Worte....
Abb. 2 An den gebogenen Teil der Schiene wird ein zweites Stück rechtwinklig angeschraubt. Das Gewindestück links ist hier in der "39mm-Weitwinkel-Position" befestigt, die kleine Bohrung rechts davon markiert die "24mm-Tele-Position".
Wer einen 1/4" Gewindeschneider hat kann das (bzw. die) Gewinde für den Stativanschluß natürlich auch gleich direkt ins Alu schneiden und benötigt nicht extra noch eine Stativschraube mit Innengewinde.
Abb. 3 Ansicht von oben. Das große Loch oben nimmt die Schraube für die Kamera auf, in die kleinen Vertiefungen oben rasten die 3 "Füßchen" der Kamera ein, so dass diese immer exakt ausgerichtet ist und sich nicht verdrehen kann.
Auf dem hier nach "vorn" stehenden Teil kann man noch eine Libelle (runde Wasserwage) anbringen, die das exakte Ausrichten des Kopfes erleichtert - dann steht den perfekten Panoramabildern nichts mehr im Wege :-)
Abb. 4 kompletter Aufbau mit den beiden Stativgewinde-Schrauben.
Einen Nachteil hat dieser Panoramakopf freilich schon: er eignet sich nur für Aufnahmen im Querformat. Fürs Hochformat wäre eine andere Konstruktion nötig, die sich aber aus demselben Material genausoleicht herstellen liesse.
Viel Spaß beim basteln!
Demnächst gibt es dann in der Bildergalerie auch mit dieser Schiene aufgenommene Panroamabilder...
(c)
06.09.2003, URL: http://www.emling.de
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