Benzinfilter Opel Omega B

Beschrieben wird der Wechsel des Kraftstofffilters beim Omega B, 2.0 16V, Limousine, Baujahr 1996, Schlüssel-Nr. 0039/906.

Laut Vorgabe von Opel sollte der Benzinfilter alle 30.000 km gewechselt werden. Meinen habe ich nun (erstmalig) bei 100.000 km gewechselt. Nicht weil er nicht mehr durchlässig genug gewesen wäre, sondern weil er extrem verrostet war und mit einer baldigen Leckage zu rechnen war. Da der Verschmutzungsgrad des Filters nicht ohne weiteres überprüft werden kann, sollte man ihn vorsorglich tauschen, bevor es zu Problemen wie Leckage durch Rost oder Ruckeln und schlechter Abzug im hohen Drehzahlbereich durch einen verstopften Filter kommt.

 

Benötigt wird:
Wagenheber, Unterstellbock, Radkreuz o.ä. mit Schlüsselweite 17mm, Wasserpumpenzange gemäß Abbildung unten. Plastikeimer als Auffangbehälter, Folie als Unterlage, Schutzbrille. Beim Kauf des neuen Filters (GM-Teilenummer: 25313359 / 8 18 568 GR.03.889) sollte darauf geachtet werden, dass zwei neue Befestigungsclips beiliegen. Bei vorsichtiger Demontage können aber notfalls auch die alten Clips wieder verwendet werden.

Los gehts:

 

Abb. 1 - Der Benzinfilter befindet sich im Radhaus hinten rechts, direkt vor dem Tank.

 

Vor Beginn der Arbeiten muss der Überdruck in der Benzinleitung abgebaut werden. Dazu im Sicherungskasten unter dem Lenkrad die Sicherung Nr. 18 (20A, gelb, zweite Reihe von oben, dritte von rechts) für die Kraftstoffpumpe herausziehen. Lässt man nun den Wagen an, stirbt der Motor nach 5-10 Sekunden ab. Die Kraftstoffleitung ist zwar nun nicht leer, aber ohne Überdruck.

 

Abb. 2 - Die gelbe 20A Sicherung Nr. 18 ist für die Benzinpumpe zuständig (die Pumpe befindet sich im Tank).

 

Wagen gegen Wegrollen sichern (1. Gang & Handbremse, ggf. Unterlegkeil). Radkappe abziehen. Radmuttern hinten rechts eine halbe Umdrehung lockern. Wagen aufbocken und mit Unterstellbock sichern. Man darf sich auf keinen Fall allein auf den Wagenheber als Stütze verlassen, da man ein Stückweit unter dem Wagen arbeiten muss.
Radmuttern herausschrauben, Rad abnehmen. Beim Blick in Richtung Differential ist der am Unterboden befestigte Filter nicht zu übersehen. Folie und Eimer unterstellen, um austretendes Benzin aufzufangen. Mit dem auslaufen von ca. 200-300ml Benzin ist zu rechnen (der Tank sollte zuvor möglichst weit leer gefahren werden).

ACHTUNG! Bei der Arbeit eine Schutzbrille tragen, da, falls der Überdruck noch nicht vollständig abgebaut sein sollte, Kraftstoff mit hohem Druck herausspritzt.
Benzin ist leicht entzündlich, Benzin-Luftgemisch ist explosiv. In einem gut belüfteten Bereich, möglichst im Freien arbeiten, nicht rauchen, kein offenes Feuer, keine Funken!

Der Filter ist durch eine wieder verschließbare Schelle (ähnlich wie ein Kabelbinder) am Unterboden befestigt. Die Schelle durch leichten Druck auf die hintere Lasche lösen und öffnen.

 

Abb. 3 - Diese Schelle hält den Filter und lässt sich zerstörungsfrei öffnen und wieder verschliessen.

 

Die Benzinleitungen sind lediglich aufgeschoben, werden aber beidseitig durch einen Kunststoffclip gesichert. Keine starken Zugkräfte auf die Leitung anwenden.
Um den Schlauch zu entriegeln, müssen gleichzeitig gegenüberliegende Rastnasen des Clips zusammengedrückt werden. Das entriegeln dieser Clips ist das einzig heikle an der ganzen Reparatur.

 

Abb. 4 - Detailansicht der Schlauchanschlüsse. Diese sind gesteckt und werden jeweils durch einen innliegenden Clip gesichert.

 

Eine Wasserpumpenzange, welche vorn nur über eine sehr kleine flache Greiffläche (max. 5x5 mm), dahinter jedoch über eine große Rundung verfügt, ist ideal dafür.

 

Abb. 5 - Diese Zange ist wegen ihrer geringen Auflagefläche vorn und der Aussparung dahinter gut geeignet.

 

Vorsicht: Wird versucht den Clip mit Werkzeug zu lösen, welches nicht über die genannten Eigenschaften verfügt, wird der Schlauchanschluss beschädigt. Dies kann zur Undichtigkeit führen!
Die Zange wird in der zweiten Raststellung (ca. 10mm Abstand der Greifbacken) in die rechteckigen Öffnungen des Schlauchanschlusses gesetzt, in denen sich die Rastnasen der Clips befinden. Unter leichtem Druck der Zange kann die Leitung nun abgezogen werden, ggf. gleichzeitig leicht drehen. Austretenden Kraftstoff in den Eimer abfließen lassen. Dann die zweite Seite genauso lösen und abziehen. Restliches Benzin aus dem Filter abfließen lassen.

 

Abb. 6+7 - Detailfotos den Clips.

 

Der neue Benzinfilter wird (ebenso wie der alte) so eingebaut, dass die darauf angegebene Flussrichtung in Fahrtrichtung zeigt. Der aufgebördelte Deckel ist der Auslass des Filters. Sollen die alten Clips wieder verwendet werden, so können diese nach dem Ausbau des alten Filters mit einem kleinen Schraubendreher vorsichtig abgehebelt und auf den neuen aufgeschoben werden. Die Benzinleitung beidseitig auf die Anschlussstutzen aufschieben, bis die Clips einrasten. Den sicheren Sitz auf beiden Seiten nochmals kontrollieren! Nun den neuen Filter wieder mit der Kunststoffschelle am Unterboden befestigen.

 

Abb. 8 - Der fertig montierte neue Filter

 

Das Rad aufsetzen und die Radmuttern über Kreuz erst handfest, dann mäßig stark festziehen. Wagen ablassen und Radmuttern endgültig festziehen (Sollwert: 110Nm).
Sicherung Nr. 18 wieder einsetzen und Motor starten. Dieser sollte mit nur geringer Verzögerung anspringen. Die Dichtheit der Benzinleitung im Bereich des Filters nochmals überprüfen.
Den alten Filter austrocknen lassen und als Sondermüll entsorgen. Das aufgefangene Benzin kann als Waschbenzin im Haushalt verwendet werden, es sollte wegen eventueller Verunreinigungen nicht wieder in den Tank gelangen.

 

Abb. 9 - Neuer und alter Benzinfilter im Vergleich

 

Rainer Emling, 16.06.2006